Donnerstag, 11. April 2013

Die Wellen ersticken den Wind

Vortrag: Die Wellen ersticken den Wind

16. April 2013, 19 Uhr, ZKM Karlsruhe
Referent: fukami


Im Jahr 1986 verfasste Loyd "The Mentor" Blankenship das Manifest "The Conscience of a Hacker", zehn Jahre später schrieb John Perry Barlow "A Declaration of the Independence of Cyberspace"; beide hatten eine Vision: Die vernetzte Welt sollte ein Ort sein, in dem die Freiheit oberste Maxime ist - Freiheit durch unbegrenzten Zugang zu Informationen und eine offene Kommunikation. Das Netz des Jahres 2013 ist kein solcher Ort. Es ist geprägt von Zensurinfrastruktur, und zwar keineswegs nur in China, Iran oder Russland, sondern fast überall. Das Internet könnte sich nach und nach zu einem Überwachungsapparat entwickeln, dessen Auf- und Ausbau begründet wird mit der Angst seiner Nutzer: Terroristen und Betrüger müssten verfolgt, geistiges Eigentum geschützt, der Cyberkrieg verhindert werden. Grundrechte wie die Informationelle Selbstbestimmung oder das Recht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme bleiben abstrakte Worthülsen - und werden mit Gesetzen und Techniken beschnitten, die noch sperrigere Namen tragen. Ist das Netz schon die Überwachungsmaschine, die Blankenship und Barlow fürchteten? Oder müssen wir einfach einen anderen Umgang mit der Unsicherheit finden, um automatisierter Überwachung durch Code und Drohnen zu entgehen? 

Zur Person: 

fukami (Fotograf: Angelo, CC BY-NC-SA 2.0)
fukami ist IT-Sicherheitsberater und geschäftsführender Gesellschafter bei der SektionEins GmbH. Nebenher beschäftigt er sich nicht nur mit Sicherheit, sondern auch mit grundsätzlichen Fragen rund um das Thema Technik und deren Einfluss aus Gesellschaft – zum Beispiel als Mitglied des Chaos Computer Club und der Digitalen Gesellschaft. Er hat Spaß am Gerät und bloggt unter anderem auf netzpolitik.org. Sein Name ist inspiriert von der Science-Fiction-Saga "The Time Wanderers" (russisch:Волны гасят ветер) von Arkadi und Boris Strugazki.

Folien und Informationen zu dem Vortrag "Posthuman und unsterblich – die Zukunft des Menschen ohne den Menschen"

Gibt es eine "Zukunft des Menschen ohne den Menschen?“ 

Nach Ansicht der sogenannten Posthumanisten ist diese durchaus wünschenswert, so der Religionswissenschaftler Prof. Dr. Oliver Krüger (Freiburg/Schweiz).

In seinem spannenden Vortrag über die Ideen und Utopien des Posthumanismus in der Vortragsreihe "Die kleinen Androiden“ im ZKM Karlsruhe zeigte er, dass der Mensch aus dem Blickwinkel des Posthumanismus ein Auslaufmodell sei. Er  werde gleichsam von seinen eigenen technischen Schöpfungen überholt: "Posthumane, künstliche Intelligenzen und Roboter werden aus dieser Sicht zu den neuen Triebkräften der Evolutionsgeschichte und lösen die biologische Menschheit ab“, sagte Krüger.

Weitere Informationen und Bilder zu dem Vortrag finden Sie auf der Website der Evangelischen Akademie Baden.
Die Folien sind ebenfalss online verfügbar.

Freitag, 5. April 2013

Vortrag: Posthuman und unsterblich – die Zukunft des Menschen ohne den Menschen

9. April 2013, 19 Uhr, ZKM Karlsruhe

Prof. Dr. Oliver Krüger, Universität Freiburg/CH


Aus Sicht des sogenannten Posthumanismus ist der Mensch ein Auslaufmodell - überholt von seinen eigenen technischen Schöpfungen. Posthumane, künstliche Intelligenzen und Roboter sollen die neuen Triebkräfte der Evolutionsgeschichte werden, während die obsolete Menschheit spätestens bis zum Ende des 21. Jahrhunderts aussterben wird. Der Verzicht auf sich selbst jedoch soll laut den Visionen des Posthumanismus mit der Unsterblichkeit des Menschen in der Virtualität belohnt werden.